Geschichte zu Trogir


Geschichte zu Trogir

Trogir Obwohl Sie Trogir selbst heute nicht als kommerzielle Touristenmetropole empfunden werden wird, ist seine Geschichte seit Jahrtausenden von "Besuchern" aus aller Welt geprägt.

Im 2. Jahrhundert vor Christus wurde der Ort als "Tragurion" erstmals erwähnt. Die tatsächliche Bedeutung dieses Namens ist Historikern ein Rätsel, da "Tragurion" einerseits im lateinischen "Berg mit Ziegen", andererseits aber im albanischen "drei Steine" heißt. Und für diesen Ort, auf dem sich prähistorische Siedler über drei Berge verteilten, sind beide Interpretationen vorstellbar.

Die Siedlung wurde von den alten Griechen etwa im 3. Jahrhundert vor Christus kolonialisiert und urbanisiert. Durch den in Rom und Griechenland geschätzten Marmor der Region wird Trogir schnell zur bedeutenden Handelsstadt. Hier treffen die ilirischen Bewohner auf italienische Einwanderer, asiatische und orientalische Kaufleute sowie ständig wechselnde Besatzer.

Die einzige Konkurrenz ist die Nachbar-Handelsstadt Salona. Doch der Wettstreit der beiden Städte findet ein tragisches Ende, als die Bewohner Salonas nach der Zerstörung ihrer Stadt in Trogir ein neues zu Hause finden. Wer hier nicht als Händler sein Geld verdient, baut Oliven, Wein und Getreide an oder haut Mamorblöcke aus dem Fels.

Nicht nur wirtschaftliche sondern auch religiöse Bedeutung wird Trogir zuteil, als es im 11. Jahrhundert zum Bischofssitz wird und bis 1828 bleibt. Während dieser Zeit baut der berühmte Meister Radovan sein imposantes Domportal.

Rathaus von Trogir Den Höhepunkt seiner Stärke erreicht Trogir 1107 mit seiner Autonomität. Doch schon wenige Jahre später, 1123, wird die blühende Metropole von den Sarazenen bis auf die Grundmauern zerstört. Ein mühsamer Wiederaufbau der Stadt und des ehemaligen Weltruhms beginnt, der 1243 zu einer Seeschlacht gegen das nahe Split eskaliert.

Bevor weiter Schlachte entstehen können, wird Trogir auf Kosten seiner Unabhängigkeit 1322 unter den Schutz und 1420 unter die Herrschaft Venedigs gestellt. Die hiermit langsam eingeführte Demokratie wird zwar von Adel und Klerus bekämpft, (Machtergreifungen und Korruptionen sind beliebte Methoden) setzt sich schließlich aber durch.

Nach einem Feldzug der Türken gegen Trogir, über den der berühmte Korolian Cipiko sein Werk "De bello asiatico" schrieb, kommt die Stadt endlich wieder zur Ruhe. Das turbulente Mittelalter klingt aus und die Menschen können sich nun endlich wieder der Landwirtschaft, dem Handel und der Erweiterung ihrer Stadt widmen.

Das Leben in Trogir wird unter der langen österreichischen Herrschaft (1797 - 1918) und der kurzen französischen (1806 - 1814) immer angenehmer: Schulen werden eröffnet, Unterricht in der Muttersprache gehalten, Straßen gebaut und so das Stadtbild entwickelt, das Sie heute besichtigen.

Im heutigen Trogir tummeln sich die Nachfahren seiner Besatzer, die Erben seiner Förderer und die Ur-ur-ur-ur-Enkel seiner Zerstörer mit Fotoapparaten und Stadtplänen "bewaffnet". Seine turbulente Vergangenheit macht Trogir zu einem Ort, dessen faszinierender Geschichte und vielseitig beeinflusster Kultur auch Sie sich nicht werden entziehen können.